Wie gehe ich mit Lampenfieber und Aufregung um?

Ich kann das gut nachvollziehen, geht mir ähnlich. Bei mir hilft es, mir vorher in aller Ruhe aufzuschreiben, was ich sagen möchte und das dann ein paar mal zu üben. Nicht auswendig lernen, sondern einfach nur so oft durchgehen, bis ich mich sicher fühle. Und ansonsten, tief durchatmen und daran denken, dass alle nur Menschen sind und es in der Regel niemanden gibt, der will, dass man scheitert. Wie ist das bei den anderen? Gibt es noch andere Methoden, die ihr benutzt, um mit Lampenfieber umzugehen?

Ich verstehe vollkommen deine Situation. Bei Lampenfieber und Aufregung kann es manchmal helfen, sich zu verdeutlichen, dass die eigenen Gedanken und Wahrnehmungen oft viel drastischer sind als die Realität. Als Redner stehst du im Rampenlicht und fühlst dich vermutlich stärker beobachtet und beurteilt als du es tatsächlich wirst. Relativiere also die Situation ein bisschen und versuche, sie aus der Perspektive der Zuhörer zu sehen.

Auch kann es hilfreich sein, sich bewusst zu machen, dass auch andere Menschen ähnliche Ängste und Bedenken haben. Aufregung vor einer Präsentation ist etwas ganz Normales und menschliches - du bist damit nicht alleine!

Ein weiterer Ansatz wäre es, diese Aufregung und Anspannung zu akzeptieren und statt gegen sie anzukämpfen, sie als Teil des Ganzen zu sehen. Manchmal kann Aufregung sogar helfen, eine bessere Leistung zu erbringen, weil sie dich wach und konzentriert hält.

Habt ihr schon mal versucht, eure Aufregung auf diese Weise zu betrachten? Wie geht ihr mit stressigen Situationen um, wenn ihr vor anderen sprechen müsst?

Ihr wisst ja, wie oft gesagt wird, man soll sich das Publikum nackt vorstellen, um die eigene Aufregung zu mindern. Also ich find ja, das ist totaler Quatsch. Zum einen lenkt’s eher ab und zum anderen, mal ehrlich, wer fühlt sich denn wirklich wohl bei dem Gedanken? Und einfach nur zu hoffen, die Nervosität verfliegt von selbst, klappt bei mir auch nicht. Bringt nix, einfach drauf los zu reden, in der Hoffnung, die Anspannung löst sich irgendwann – tut sie meistens nämlich nicht.

Auch dieses "Stell dir vor, alle anderen sind auch nervös" ist nicht sonderlich hilfreich. Klar, kann sein, dass es allen so geht, aber das allein beruhigt mich noch lange nicht. Es ist schon frustrierend, wenn man die Aufregung einfach nicht ablegen kann, egal was man auch versucht. Kennt ihr das, wenn man einen Ratschlag nach dem anderen bekommt und einfach nichts fruchtet? Was macht ihr dann in solchen Momenten, wo die typischen Tipps einfach nicht ziehen?

Man sagt ja immer, man solle sich auf seine Atmung konzentrieren, um runterzukommen – ob das wirklich was bringt? Klingt für mich eher nach einem Tropfen auf den heißen Stein, wenn die Nerven mal wirklich blank liegen. Hat denn schon jemand von euch wirklich gute Erfahrungen damit gemacht, oder ist das wieder so ein Allerweltsrat, der mehr Theorie als Praxis ist?

Um ehrlich zu sein, finde ich diese Atemtechniken und Visualisierungsmethoden oft ziemlich überschätzt. Die realistische Ansicht ist doch, dass sie nicht immer greifen und manche Leute trotzdem mit zittrigen Knien und einem schnellen Herzschlag dastehen. Wer von euch hat das auch schon so erlebt?

Ja, absolut, nicht jeder Tipps funktioniert für jeden. Aber mal was ganz anderes: Habt ihr schon mal probiert, vorher einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen? Das bringt den Kreislauf in Schwung und kann wirklich Wunder für die Entspannung bewirken. Wie sieht's bei euch aus, schon mal ausprobiert?

Hat eigentlich jemand Erfahrungen damit gemacht, vor dem Auftritt einen kleinen Snack zu essen? Manchmal soll ja ein bisschen Zucker oder was Herzhaftes helfen, die Nerven zu beruhigen. Was denkt ihr darüber?

Wie wäre es mal mit einem Tanz vor dem Spiegel zu eurem Lieblingssong? Klingt verrückt, aber hey, es lockert die Stimmung und man kann sich nicht mehr ganz so ernst nehmen! Hat das schon mal jemand in der Verzweiflung ausprobiert?